Die Verkehrswendeinitiative fordert einen barrierefreien OnDemand-Verkehr, der flächendeckend angeboten wird und in den Nahverkehrsplan eingebunden ist. Der OnDemand-Verkehr ist zukunftsweisend und trägt dazu bei, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen und das Klima zu entlasten. OnDemand-Verkehr erhöht die Mobilität aller Menschen Rheda-Wiedenbrück und entlastet die von Autos überfüllte Stadt.

Wir beantragen:

  • Die Verwaltung möge analog zum Konzept des Kreises (Kreis-Mobilitätsausschuss 5.9.2022 Dr.s-Nr 5791 ein für Rheda-Wiedenbrück angepasstes
    Konzept erstellen, sowie den Kostenrahmen dazu aufstellen. (Für den ÖPNV erhalten die Länder Geld vom Bund. 11,9 Milliarden Euro sind
    es in diesem Jahr. Bis 2031 steigt der Zuschuss alljährlich um 1,8 Prozent.)
  • Die Verwaltung wird beauftragt mit den Betreibervereinen der Dorfautos St. Vit und Lintel über die Einbindung der Dorfautos in den OnDemand-Verkehr zu sprechen mit dem Ziel sie in die zu schaffenden Strukturen einzubinden.
  • Der Rheda-Wiedenbrücker OnDemand-Verkehr wird als Bestandteil des sog. 49-Euro-Tickets angeboten und ist somit Teil des Nahverkehrsplans.
  • Eine On-Demand-Verbindung im NVP für Rheda-Wiedenbrück im zwischenkommunalen Korridor ist zu untersuchen und zu entwickeln.

Begründung:

„Bis 2030 wird sich das individuelle Kfz-Verkehrsaufkommen … merklich reduzieren und bis 2045 in den Städten mindestens halbiert haben. Ziel guter Verkehrsplanung ist, nur noch den notwendigen Kfz-Verkehr auf den Straßen zu haben.“ Zitat: Rainer Stephan, Verkehrswissenschaftler und Professor für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in einem NWInterview 27.102021.

Als Verkehrswendeinitiative fordern wir die Stadt Rheda-Wiedenbrück auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit ein Rückgang des individuellen Verkehrs um 50% bis 2030 erreichbar ist. Dazu ist ein attraktives ÖPNV-Angebot unabdingbar.

Die deutsche Bahntochter ioki stellt in ihrer Mobilitätsstudie fest: „Für rund 55 Millionen Menschen, die im Umland oder im ländlichen Raum wohnen, ist das (ÖPNV)-Angebot deutlich zu gering und nicht alltagstauglich.“ Zwar gäbe es in Deutschland ein dichtes Netz von 230.000 Haltestellen für Bus und Bahnen. Doch weniger als die Hälfte würde im ländlichen Raum stündlich oder häufiger bedient. Für eine bessere Anbindung sollen mehr OnDemand-Verkehre z.B. Sammeltaxis als Bestandteil des ÖPNV eingesetzt werden, hießt es laut Bericht in der Studie. „Durch flexible Fahrzeuge, die auf Abruf per App vor der Tür stehen und zur nächsten Busoder S-Bahn-Station fahren, könnte rund 25 Millionen Menschen ein Angebot im ÖPNV gemacht werden“, sagte der ioki-Geschäftsführer Michael Barillère-Scholz den Funke-Medien-Zeitungen. Die Deutsche Bahn habe bereits 330 solcher On-Demand-Verkehre in den ÖPNV integriert und damit rund sieben Millionen Fahrgäste befördert.

Diese Situation trifft exakt auch auf Rheda-Wiedenbrück zu.

Mit dem neuen Verkehr auf Abruf soll das Angebot im Nahverkehr in Rheda-Wiedenbrück vor allem in den Zeiten und für die Ortsteile ergänzt werden, die bis dahin nicht so gut an das ÖPNV-Netz angebunden. Ein gelungenes Projekt, um On-Demand-Verkehre in einem eher ländlichen Gebiet umzusetzen ist unter dem Namen „LIMO – Hin und wech“ als Projekt der REGIONALE 2022 in der Stadt Lage im Kreis Lippe realisiert worden. Nähere Informationen können hier eingesehen werden: https://www.urbanland-owl.de/projekte/limo-hin-und-wech/.“

Aus der Vorlage des Kreises Gütersloh, Mobililitätsausschuss Vorgang 5791. „Die Limo ist dabei von Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr zu jeder Wunschzeit buchbar. Das System ist so angelegt, dass der Linienverkehr nicht beeinträchtigt wird. Die Buchung erfolgt online über die Fahrplanauskunft über www.lippemobil.de, über die Lippemobil-App oder per Telefon in der InfoThek, die an 365 Tagen besetzt ist.“ Aus der Homepage der Stadt Lage.